Polizeieinsatz in Kufstein zu angezeigter Bombendrohung und Entführung – Nachtrag
8. November 2019
Kufstein
Presseaussendung der Polizei Tirol
Den bisherigen Ermittlungsergebnissen zufolge wurde ein 20-jähriger österreichischer Staatsbürger in einem, von einer 18-jährigen österreichischen Staatsbürgerin gelenkten Fahrzeug, in welchem sich auch ein 24-jähriger und ein weiterer bisher flüchtiger Österreicher befand, festgehalten und zur Autobahnunterführung nach Ebbs-Eichelwang verbracht, wo der 20-Jährige vom 24-Jährigen mit Kabelbindern an einen Maschendrahtzaun gebunden, mehrfach geschlagen und anschließend wieder in das Auto gezerrt worden sein soll. Das 20-jährige Opfer erlitt durch diese Misshandlungen einen Knöchelbruch und mehrere Prellungen. Es wurde im BKH Kufstein ambulant behandelt.
Unmittelbar nach den Misshandlungen stieg ein weiterer 21-jähriger Österreich ebenfalls ins Fahrzeug.
Im Zuge der polizeilichen Fahndung konnte das von der 18-Jährigen gelenkte Fahrzeug letztlich angehalten werden. Noch vor Anhaltung verließ der derzeit Flüchtige das Fahrzeug und konnte bisher nicht aufgegriffen werden.
Bei dieser Anhaltung und den darauffolgenden Festnahmen sprach der 24-Jährige von einer Bombe, was letztlich zu umfangreichen Absperr- und Sicherungsmaßnahmen führte.
Die Durchsuchung des Fahrzeuges verlief negativ.
Zum Zeitpunkt der Anhaltung befanden sich also vier Personen im Fahrzeug, welche alle festgenommen wurden. Nach Klärung der ersten näheren Tatumstände wurden zwei der vier Festgenommen wieder auf freien Fuß gesetzt.
Im Zuge der Anhaltung ging der 24-Jährige in der Polizeiinspektion Kufstein tätlich gegen mehrere Beamte vor. Er wurde auf Grund seines renitenten Verhaltens unter Begleitung von Cobra-Kräften in das Polizeianhaltezentrum Innsbruck überstellt. Eine polizeiliche Einvernahme war auf Grund seines Verhaltens bisher nicht möglich.
Die 18-jährige Lenkerin des Fahrzeuges befindet sich derzeit im Bezirkskrankenhaus Kufstein und wird bewacht.
Zum Motiv der Tat liegen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor. Es ist aber nicht auszuschließen, dass in misslungenen Drogengeschäften das Motiv begründet sein könnte.
Das gesamte Tatgeschehen konnte bisher nicht genau rekonstruiert werden. Seitens des LKA werden noch zahlreiche weitere Ermittlungen geführt.
Rückfragen für Presse: Oberst Walter Pupp BA - Leiter des LKA
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