Bewaffneter Raubüberfall auf Geldtransporter geklärt
4. März 2020
Allgemeines
Landeskriminalamt OÖ
Zwei vorerst unbekannte Täter verübten am 13. Februar 2019 zwischen 6:20 Uhr und 6:53 Uhr in Linz einen bewaffneten Raubüberfall auf einen Geldtransporter mit anschließender Freiheitsberaubung. Als der 33-jährge Geldbote den Geldtransporter abstellte und ausstieg, wurde dieser beim Öffnen des Laderaumes unter Vorhalt einer Pistole überwältigt und in den Laderaum gestoßen. Der Täter fesselte und knebelte den 33-Jährigen und hielt ihn im Laderaum unter Kontrolle. Ein zweiter Täter bedrohte den zweiten Geldtransportangestellten und zwang diesen den Geldtransporter wieder zu starten und vom Stadtgebiet Linz in Richtung Wilhering zu lenken. Im Bereich der Oberen Donaulände, bei der Baustelle A26, dirigierte der zweite Täter den 23-jährigen Lenker des Geltransporters auf den dortigen Baustellenparkplatz und forderte diesen auf, den Transporter abzustellen, auszusteigen und den Laderaum zu öffnen. Die Täter nötigten die Angestellten die Geldboxen zu öffnen und raubten folglich Bargeld. Hierauf fesselten und knebelten sie ebenfalls den Lenker, warfen ihn zu seinem Kollegen in den Laderaum des Geldtransporters und schlossen die Laderaumtüre. Anschließend flüchteten die beiden Täter. Der 33-Jährige konnte sich nach einiger Zeit von der Fesselung befreien und die Polizei verständigen.
Bereits am Beginn der Ermittlungen wurde schnell klar, dass für die Planung und Ausführung eines solchen Überfalles die Täter über ein enormes Insiderwissen verfügen mussten. Die Ermittlungen konzentrierten sich rasch auf den 23-jährigen Beifahrer. Bei den durch die weiteren Ermittlungen gewonnenen Erkenntnissen, wurden diese auch auf den dessen 22-jährigen Bruder und einem 21-jährigen armenischen Staatsangehörigen.
Bei dem 22-Jährigen und dem 21-Jährigen handelte es sich um die beiden unmittelbaren Täter, die den Überfall ausgeführt hatten. Die beiden Brüder wurden am 7. Juli 2019 in Linz bzw. in Wien festgenommen. Die beiden Beschuldigten stellten bei den Einvernahmen trotz Vorhalten eine Tatbeteiligung in Abrede. Sie wurden in die Justizanstalten Linz und Wels eingeliefert. Bei den Durchsuchungen konnten Bargeld sichergestellt und der von dem 22-Jährigen nach der Tat angekaufte Pkw, der aus der Raubbeute finanziert wurde, beschlagnahmt werden.
Die Ermittlungen gegen den 2. unmittelbaren 21-jährigen Täter wurden weitergeführt. Dabei konnten Erkenntnisse gewonnen werden, dass auch dessen 20-jährige Schwester, dessen 32-jährige Tante sowie dessen 21-jährige Freundin, die in Deutschland lebt, insofern in die Tat involviert sein könnten, dass sie dem 21-Jährigen halfen, seinen Beuteanteil nach Deutschland zu bringen. Auf Grund dieses Ermittlungsstandes wurden gegen die 21-Jährhige von der Staatsanwaltschaft Linz Festnahme- und Durchsuchungsanordnungen beantragt und vom LG Linz erlassen. Im Zuge der Amtshandlung konnte bisher ein niedriger sechsstelliger Eurobetrag sichergestellt werden.
Die 20-Jährige wurde im Zuge einer Kurierfahrt am 6. Oktober 2019 am Flughafen Wien-Schwechat festgenommen. Dabei konnte ein fünfstelliger Bargeldbetrag sichergestellt werden. Die Festnahmen des 21-Jährigen und der 32-Jährigen wurden ebenfalls am 6. Oktober 2019 in Linz vollzogen. Gleichzeitig wurde von Beamten des LKA die Wohnung der 21-Jährigen in Deutschland durchsucht. Auch bei dieser Durchsuchung konnte ein fünfstelliger Eurobetrag sichergestellt werden.
Die Festnahme der 21-Jährigen erfolgte nach Ausstellung eines EU-Haftbefehls am 5. November 2019 in ihrer Wohnung in Deutschland. Sie wurde am 27. Jänner 2020 nach Österreich ausgeliefert, festgenommen und in die Justizastalt Linz eingeliefert.
Die Beschuldigten zeigten sich bislang nicht geständig bzw. gesprächsbereit.
Die 21-Jährige wurde zwischenzeitlich aus der U-Haft entlassen. Copyright BM.I/Polizei