Dokumentenfälscher ausgeforscht
10. Juli 2018
Graz
Graz. – Ein 25-Jähriger steht im Verdacht, insgesamt 110 österreichische Dokumente gefälscht und in der Folge gewinnbringend verkauft zu haben.
Bereits im Herbst 2017 stellten Polizisten in Graz vermehrt Fälschungen von vorläufigen österreichischen Führerscheinen bei routinemäßigen Lenker- und Fahrzeugkontrollen sicher. Im Rahmen umfassender Ermittlungen von Polizisten der Polizeiinspektion Graz-Karlauerstraße konnten Beamte in der Folge einen 25-Jährigen aus Graz als Tatverdächtigen ausforschen.
Polizisten nahmen den 25-Jährigen bereits am 17. Jänner 2018 fest. Bei den folgenden Hausdurchsuchungen stellten die Ermittler 15 Falsifikate und Datenträger sicher. Ein Auswertung dieser ergab, dass der 25-Jährige in der Zeit zwischen März 2014 und Dezember 2017 insgesamt 110 österreichische Dokumente (106 vorläufige Führerscheine, vier "Pickerlgutachten" gem. § 57a Abs. 4 KFG) fälschte und diese zu unterschiedlichen Preisen an verschiedene Abnehmer verkaufte. Dabei gab sich der 25-Jährige unter anderem als Polizist aus und stellte auch Scheckkarten-Führerscheine in Aussicht. Insgesamt dürfte der 25-Jährige mehr als 6.000 Euro durch den Verkauf lukriert haben.
Durch umfassende Erhebungen gelang es den Polizisten, 18 weitere Tatverdächtige unterschiedlicher Nationen (11x Österreich, 3x Afghanistan, 1x Syrien, 1x Armenien, 1x Russische Föderation, 1x Vereinigte Staaten von Amerika) im Alter zwischen 21 und 56 Jahren aus Graz auszuforschen. Sie stehen im Verdacht, die gefälschten Dokumente erworben und im Rechtsverkehr gebraucht zu haben.
Der 25-Jährige zeigte sich bei seiner Einvernahme geständig und wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz bereits nach zwei Tagen wieder aus der Haft entlassen. Die insgesamt 17 Männer und zwei Frauen wurden bei der Staatsanwaltschaft Graz, sowie bei der zuständigen Verwaltungsbehörde wegen Lenken von Fahrzeugen ohne gültige Lenkberechtigung, angezeigt. Copyright BM.I/Polizei