Klärung von Suchtgiftdelikten
23. April 2018
Innsbruck Stadt
Presseaussendung der Polizei Tirol
Faktum 1 - Sicherstellung einer Indoor-Plantage und Festnahme eines 42-jährigen niederländischen Staatsangehörigen:
Anfang April langte bei der PI Mayrhofen ein Hinweis ein, wonach eine Wohnung in einem Mehrparteienhaus einen verdächtig hohen Stromverbrauch aufweisen soll.
Als die Beamten an der betreffenden Tür läuteten und ihnen vom Mieter, einem 42-jährigen niederländischen Staatsangehörigen, geöffnet wurde, schien die Ursache dafür rasch gefunden - aus der Wohnung drang eindeutiger und intensiver Cannabisgeruch. Bei der anschließend durchgeführten Nachschau konnte in einem ca. 20m² großen Zimmer eine äußerst professionell angelegte Cannabisplantage mit 200 in Blüte stehenden Pflanzen vorgefunden werden.
Die weiteren Erhebungen führten zu einer zweiten vom Beschuldigten genutzten Wohnung in Innsbruck, wo im Zuge der Hausdurchsuchung ca. 6 kg gemahlenes Cannabiskraut, ca. 6 Gramm Kokain und ca. € 15.000,- Bargeld sichergestellt werden konnten.
Aufgrund der Größe der Plantage, welche vermutlich pro Ernte einen Ertrag von ca. sechs Kilogramm Marihuana ergeben dürfte (Straßenverkaufswert ca. € 60.000,-) sowie der in der zweiten Wohnung vorgefundenen Beweismittel, steht der Beschuldigte im Verdacht, schon mehrfach größere Mengen Marihuana erzeugt und anschließend verkauft zu haben.
Er selbst gab jedoch an, dies für seinen Eigengebrauch angebaut zu haben. Über den Mann, der sich dzt. in JA Innsbruck befindet, wurde die Untersuchungshaft verhängt.
Faktum 2 - Festnahme von drei britischen Staatsangehörigen wegen Verdacht des Suchtgifthandels:
In der Nacht vom 11. auf den 12. April 2018 konnten im Rahmen des alljährlich in Mayrhofen stattfindenden Snowbombing-Festival drei britischen Staatsangehörigen im Alter von 25 und 27 Jahren wegen Verdachts des Suchtgifthandels festgenommen werden.
Dem derzeitigen Ermittlungsstand zur Folge sollen die drei Beschuldigten Anfang April 2018 Suchtmittel zum Preis von mehreren tausend Euro gekauft und einen Teil davon mittels Leihauto von Deutschland nach Österreich verbracht haben, um diese in Mayrhofen gewinnbringend an Festivalteilnehmer zu verkaufen.
Hierbei gingen die drei Briten geschäftstüchtig vor: Durch das Verteilen von professionell und extra hierfür erstellten Visitenkarten unter den Besuchern, auf denen sie mit "Essenslieferungen" warben, wurde von den Interessenten und späteren Abnehmern telefonisch Kontakt zu den Dealern hergestellt. Diese dürften nämlich bereits beim Kartenverteilen kommuniziert haben, dass keine Speisen sondern diverse illegale Suchtmittel im Angebot stehen.
Bei der Durchsuchung der von den Beschuldigten genutzten Unterkunft konnten € 8.000,- Bargeld sowie ca. 85 Gramm Kokain, ca. 250 Gramm MDMA, ca. 375 Stk. Ecstasy-Tabletten, ca. 100 Gramm Marihuana und ca. 25 Gramm Ketamin mit einem Straßenverkaufswert von insgesamt ca. € 20.000,- sichergestellt werden. Die Suchtmittel waren zum Teil für den Weiterverkauf bereits abgewogen bzw. vorportioniert und verpackt.
Die weiteren Ermittlungen ergaben einen Hinweis auf einen von denselben jungen Männern ebenfalls Anfang April 2018 in München angemieteten Lagerraum. Bei der darin durchgeführten Nachschau durch das Polizeipräsidium München konnten noch weitere Mengen vorschriftswidriger Suchtmittel - ca. 4.200 Gramm Ecstasy, ca. 300 Gramm Marihuana, ca. 220 Gramm MDMA und ca. 130 Gramm Ketamin - mit einem Straßenverkaufswert von insgesamt ca. € 70.000,- sichergestellt werden.
Über alle drei Beschuldigten wurde die Untersuchungshaft verhängt.
Lediglich einer der drei Beschuldigten zeigte sich geständig. Copyright BM.I/Polizei