Allgemeines
Landeskriminalamt OÖ
In der Nacht von 8. Juni 2013 auf 9. Juni 2013 griff ein 42-jähriger Tschechischer Staatsbürger aus dem Bezirk Rohrbach seine 45-jährige Gattin in seinem Heimatort an. Der Mann packte seine Frau an den Haaren und stieß sie in eine Grube. Als sie wieder herausgeklettert war, trat er ihr mit dem Fuß in den Bauch und schlug ihr mehrfach ins Gesicht. Die 45-Jährige wurde dabei schwer verletzt. Noch während der Einvernahme des Opfers flüchtete der Verdächtige mit den beiden älteren von insgesamt vier Kindern nach Deutschland. Nach zwei Wochen lockte der Tscheche seine Frau unter einem Vorwand, sie würde die Kinder wieder sehen, zu einem Treffen nach Prag. Im Beisein von Augenzeugen und der gemeinsamen 3-jährigen Tochter attackierte der Mann seine Gattin mit einem Elektroschocker. Die Waffe setzte er zudem auch einmal gegen die 3-Jährige ein. Das Mädchen erlitt dabei eine blutende Wunde und stand unter schwerem Schock. In weiterer Folge ergriff er die verletzte Frau an einem Bein und schleifte sie entlang der Straße. Anschließend holte er aus seiner Tasche einen Pfefferspray und besprühte damit sowohl seine Frau als auch seine Tochter. Die Übergriffe endeten erst, nachdem Augenzeugen einschritten und ihn bis zum Eintreffen der Tschechischen Polizei festhielten. Der Mann wurde dem dortigen Gericht angezeigt. Aufgrund der Vorfälle wurde der 45-Jährigen die alleinige Obsorge der Kinder zugesprochen. Außerdem wurde die Ehe geschieden. Der Mann weigerte sich jedoch weiterhin, seine beiden älteren Söhne an die Mutter zu übergeben und flüchtete nach Frankreich. Aufgrund der umfangreichen Erhebungen konnte festgestellt werden, dass der Mann in Österreich, Frankreich, Schweiz und Deutschland verschiedenste Betrügereien vornahm. Im Dezember 2014 betrog der 42-Jährige schließlich einen Mann in Tschechien, der bei seinen Online-Recherchen schließlich auf die Fahndungsfotos der BMI-Homepage stoß und die Tschechische Polizei verständigte. Die Tschechischen Polizisten konnten den Mann schließlich aufgrund eines EU-Haftbefehles festnehmen und die beiden Söhne der Mutter übergeben. Aufgrund diverser Delikte in Tschechien saß der 42-Jährige bis April 2016 in Tschechien in Haft. Nach seiner Entlassung veranlasste er eine Namensänderung, da er wusste, dass in Österreich nach ihm gefahndet wurde. Mit der neuen Identität konnte er im Bundesgebiet eine Arbeit finden. Einer aufmerksamen Mitarbeiterin beim Finanzamt fiel jedoch auf, dass unter der Sozialversicherung des Gesuchten eine Person mit anderem Namen beschäftigt war. Im Zuge der Erhebungen konnte der Tscheche eindeutig identifiziert werden. Der Mann wurde am 18. Dezember 2017 von Beamten des Landeskriminalamtes festgenommen und in die Justizanstalt Linz eingeliefert. Er zeigte sich teilgeständig. Copyright BM.I/Polizei